Es ist wirklich ein großer Ärger: Der kleine denkmalgeschützte Kiosk am Südbahnhof wurde durch den Betreiber massiv in seiner Vorderfront beschädigt, indem Platz für eine neue Eingangstür herausgebrochen wurde.
In den letzten Jahrzehnten erlebte das Kiosk eine wechselvolle Geschichte. Während es in den 80er und 90er Jahren vom in der NPD aktiven Ehepaar Kaiser betrieben wurde, transferierte es später für lange Zeit in Rainer´s Eck als klassischen Trinkhallen-Kiosk, bevor es vor einigen Jahren erneut den Betreiber wechselte und als Mosquito weitergeführt wurde. Dieser Pächter verpasste dem eigentlich schönen Kiosk einen allumfassenden blauen Anstrich. Über Geschmack lässt sich immer streiten, zumindestens darf aber bezweifelt werden, ob dieser Anstrich mit dem städtischen Amt für Denkmalschutz abgestimmt war.
Nunmehr war es die Corona-Pandemie, die das Ende des Mosquito einläutete. Nach einigen Monaten Leerstand tauchte plötzlich der Plan auf, dort ein Automatenkiosk zu etablieren. In diesem Kontext wurde nunmehr mit Brachialgewalt die Front des Kiosk aufgebrochen, um dort eine weitere Eingangstür in den Innenraum zu schaffen (bisher gab es bereits zwei Türen).
In Kenntnis des bestehenden Denkmalschutzes für dieses Objekt haben engagierte Menschen aus dem Quartier die Denkmalschutzbehörde eingesschaltet, welche offiziell einen Baustopp verfügte.
Nach einem heutigen Ortstermin sind mittlerweile die Automaten im Innenraum des Kiosk verschwunden – die klaffende Lücke in der Front des Kiosk weiterhin nur notdürftig mit einer Spanplatte versperrt. Von Wiederherstellung bisher keine Spur…
Gerne würde sich unser Verein Zusammen in der Postsiedlung e.V. für den Erhalt und konzeptionellen Neubeginn an dieser Stelle engagieren. Bisherige Kontaktversuche zum Altpächter waren aber leider vergeblich…
Unsere Mail: kontakt@postsiedlung.de
Wir werden weiter berichten.
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