Wir haben auf diesem Blog im letzten Jahr mehrfach über unsere Kritik am neuen sogenannten “Klasse statt Masse”- Konzept der Schlossgrabenfest-Chefs berichtet, die mit einer Umzäunung des 20.000 Quadratmeter großen Innenstadt-Festival-Geländes und der Einführung von Eintrittskarten einhergeht. Viele QuartierbewohnerInnen mit kleinem Geldbeutel hatten uns zuvor berichtet, sich einen Besuch des Schlossgrabenfestes schlicht nicht mehr leisten zu können, da für eine vierköpfige Familie ein solcher Ausflug mit den neu eingeführten Eintrittspreisen und Getränken ruckzuck 100,- Euro kosten würde.
Hier die Kritik noch einmal zur Lektüre in einem zusammenfassenden Beitrag vom Anfang des Jahres:
Nachdem aufgrund u.a. auch unserer massiven Kritik bereits im letzten Jahr von den Betreibern die Entscheidung getroffen wurde, dass Kinder im Alter von 6-12 Jahren zukünftig kostenfrei das Festival mit ihren Eltern besuchen dürfen (im Jahr 2022 nur freier Eintritt bis zum 6. Lebensjahr!), ist für den Vorverkauf in diesem Jahr ein weiterer kleiner Erfolg zu verzeichnen: Die Darmstädter Teilhabecard, eine solidarische Ermäßigungskarte für Berechtigte von Bürgergeld, Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld und Flüchtlinge, wird ab diesem Jahr akzeptiert und führt zu einer Ermäßigung von 33%.
Hier alle Infos dazu von der offiziellen Schlossgrabenfest-Homepage:
Wir meinen: Das war auch überfällig, auch wenn ein Rabatt um 50% der bessere Weg gewesen wäre! Viele Darmstädter Kulturinstitutionen gewähren nämlich schon seit langer Zeit Teilhabecard-Berechtigten einen Nachlass von 50%.
Grundsätzlich sind beide Entscheidungen Schritte in die richtige Richtung. Wir finden es aber nach wir vor fragwürdig, dass einem privaten Festival-Veranstalter 20.000 Quadratmeter beste Innenstadt-Lage abgezäunt und zu einem Schnäppchen-Gebührensatz überlassen werden. Es gibt andere Veranstalter, die sicherlich in der Lage wären das über Jahrzehnte gewohnt kostenfreie Innenstadt-Festival mit solidarischen Becher-Kauf und Sponsoren zu organisieren. Vielleicht wäre es an der Zeit für einen Wechsel der Veranstalter. Wir wünschen den EntscheidungsträgerInnen in dieser Sache mehr Mut!
Die Innenstadt gehört allen Darmstädterinnen und Darmstädtern!
Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.