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Postsiedlung Unterwegs (2): Beim Workshop des Bundesumweltministeriums und Umweltbundesamtes in Kassel

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Wir hatten auf diesem Blog von der Einladung unseres Vereins im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes zum Workshop in Kassel berichtet. Ziel war es dort „Hürden für die Arbeit von Nachhaltigkeitsinitiativen zu identifizieren, die sich mit den Themen Konsum, Landwirtschaft & Natur beschäftigen und innovative Lösungsansätze herausarbeiten“. Na dann, dachten wir uns: Auf nach Kassel!

Arbeitsgruppe zum Thema Förderwesen

Zum nationalen Workshop in Kassel-Zierenberg waren neben uns noch weitere 19 interessante Initiativen aus der ganzen Republik eingeladen. Der Workshop ist Teil einer Workshop-Reihe im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes, das die Arbeit von Nachhaltigkeitsinitiativen stärken möchte, indem bestehende Hürden abgebaut werden.

An Bord waren beispielsweise der Leihladen aus Bochum, ein Umwelt-Netzwerk aus dem Allgäu, ein Repair-Cafe Netzwerk aus Marburg-Biedenkopf, ein Unverpackt-Laden aus Berlin, mehrere Projekte der Solidarischen Landwirtschaft, die Prinzessinnengärten aus Berlin und der innovative Foodsharing-Verein „Das Geld hängt an den Bäumen“ aus Hamburg. Ebenso vertreten waren das Bundesumweltministerium aus Bonn und das Umweltbundesamt aus Dessau.

Alleine schon die Vorstellungsrunde machte deutlich, wie viele großartige Projekte in diesem Bereich bundesweit am Ziel einer sozial-ökologischen Wende arbeiten. Die Anregungen und Impulse hieraus sind bereits ein kleiner Schatz, den jeder der beteiligten zurück ins seine Region tragen wird.

In thematischen Blöcken näherten wir uns zwei Tage der Ausgangsfrage, auf welche Weise Politik und Verwaltung existierende Barrieren für Nachhaltigkeitsinitiativen bestmöglich beseitigen kann. Daher wurde das Workshop-Format der sog. Zukunftswerkstatt gewählt, bei der in Phase 1 zuerst die Kritik an dem bestehenden Status Quo im Mitelpunkt steht.

Hier wurde schnell deutlich, dass vor allem formalbürokratische Hindernisse den Alltag vieler Initiativen erschweren. Sei es das mitunter hyperkomplexe Anragswesen für Fördergelder, die starke Verrechtlichung in Fragen der konkreten Praxis (Versicherungs- und Haftungsfragen etc.) oder die mitunter zu vernehmende Verwaltungspraxis von Behörden, Impulse von Initiativen faktisch versanden zu lassen (ob mit oder ohne Absicht, das Ergebnis ist oft identisch).

In einer zweiten Utopie-Phase arbeiteten wir am Abend des ersten Workshop-Tages an gesellschaftlichen Visionen, wie aus unserer Sicht das Ziel einer sozialen und ökologischen Gesellschaft aussehen könnte.

In der dritten Phase stand dann die Transformation in die Praxis an: Was sind unsere konkreten Vorschläge, Anliegen und Forderungen, die kurz-, mittel- oder langfristig umgesetzt werden sollten?

Wir von Zusammen in der Postsiedlung haben uns hierbei u.a. stark für die Unterstützung von sozialraumorientierten Initiativen eingesetzt, also Gruppen, die Veränderungen in ihrer konkreten Nachbarschaft ins Auge fassen und hierbei den Anspruch vertreten, alle dort lebenden Menschen einzubeziehen. Hier ist der Ort für sozial-ökologische Projekte! Damit verbunden wäre eine Veränderung der Fördersysteme, die noch immer viel zu häufig auf große Förderungen, durchgeführt von sehr großen Organisationen, setzt.

Wir hoffen sehr, dass einige der spannenden Impulse dieses Workshops im späteren Empfehlungskatalog an die Bundesumweltministerin enthalten sein werden. Fazit: Ein toller Workshop mit vielen inspirierenden Projekten!

Hier geht es zur Seite des Forschungsprojektes auf der Seite des Bundesumweltministeriums:

https://www.bmuv.de/themen/bildung-beteiligung/beteiligung/nachhaltigkeitsinitiativen

Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.