von Jan Becker: Woran merkt man, dass es Herbst wird im Biotop?
Die Blätter färben sich so langsam bunt, die Eicheln, Kastanien und Walnüsse werden reif und entsprechend sind die Eichhörnchen fleißig unterwegs, um ihre Nahrungsvorräte für den Winter anzulegen. Ein relativ junges und zutrauliches Eichhörnchen lief Bastian und mir vor einigen Wochen im Biotop über den Weg. Es war noch sehr neugierig, sodass es sehr nah kam und sich sehr gut fotografieren ließ.
In Deutschland kommt ursprünglich nur eine Art der Eichhörnchen vor, nämlich das Eurasische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris). Eichhörnchen sind ideal an ihr Leben in den Bäumen angepasst. Es ist als erwachsenes Tier zwischen 20 cm und 25 cm lang, der buschige Schwanz, den es zur beim Klettern zur Stabilisierung und beim Sprung als Steuerruder benutzt, ist fast nochmal genauso lang. Die Färbung ist in der Regel rötlich braun, das Brustfell ist weiß. Teilweise kann es, besonders beim Winterfell, auch dunkelbraune Färbungen geben.
Entgegen der landläufigen Meinung ernähren sich die Eichhörnchen nicht nur von Samen und Nüssen, da diese nicht das ganze Jahr über verfügbar sind. Eichhörnchen sind tatsächlich Allesfresser, die auch Beeren, Pflanzen, Pilze, sowie tierische Nahrung wie Würmer, Insekten und Schnecken, bis hin zu Vogeleiern und Jungvögeln fressen.
Eichhörnchen haben in der Regel zwei Paarungszeiten im Jahr, eine im Winter (in etwa ab Dezember) und eine weitere im Sommer (zwischen Mai und August). Die Jungtiere werden nur von den Müttern im sogenannten Kobel aufgezogen. Die Jungtiere werden blind und nackt geboren. Nach etwa einem Monat öffnen sie die Augen. Nach sechs Wochen verlassen diese in der Regel erstmals den Kobel, nach spätestens zehn Wochen hört die Mutter mit dem Säugen auf. Danach bleiben die Jungtiere noch einige Monate in der Nähe der Mutter.
Eichhörnchen haben eine Reihe von Fressfeinden. Der Hauptfressfeind ist der Baummarder, der ein fast ebenso geschickter Kletterer ist wie die Eichhörnchen selbst. Aber auch Greifvögel und Katzen gehören zu den Fressfeinden. Im Biotop sind die diversen Hauskatzen in der Nachbarschaft vermutlich die größten Fressfeinde.
In Deutschland gehört das Eichhörnchen übrigens, obwohl als ungefährdet eingestuft, nach der Bundesartenschutzverordnung zu den „besonders geschützten Arten“. Die Tiere dürfen daher nicht gejagt, gefangen, getötet oder privat gehalten werden. Ebenso dürfen Kobel nicht entfernt und nicht geleert werden.
Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.