von Jan Becker: Am Montag, den 22.04.2024 war es so weit: Wir haben in unserem Projekt „Tiere im Postsiedlungsbiotop“ in iNaturalist die Marke von 1250 verschiedenen Tierarten erreicht!
Mit dem Erstnachweis des Hellbindigen Holzbuntkäfers (Tilloidea unifasciata), einem kleineren Verwandten der eher bekannten rot-schwarzen Bienenkäfer, gelang erstmals der Schritt über die 1250-Arten-Marke.
Passenderweise steht dieses Tier gleich an mehreren Stellen stellvertretend für die Artenverteilung im Biotop.
Als eine von bisher 1086 Insektenarten steht er stellvertretend für die mit ca. 87 % aller Arten überwiegende Mehrheit der Arten im Biotop. Die 1250 Arten komplettieren 87 Spinnentierarten, 26 Vogelarten, 21 Schneckenarten, 6 Säugetierarten, sowie 24 Tierarten aus verschiedenen anderen Tiergruppen (z.B. Asseln, Würmer, Tausendfüßer, etc.).
Das die 1250ste Art ausgerechnet ein Käfer ist, ist zwar einerseits Zufall, andererseits bilden die Käfer mit 268 verschiedenen Arten auch die artenreichste Gruppe innerhalb der im Biotop nachgewiesenen Insekten. Somit ist auch mehr als jede fünfte nachgewiesene Tierart im Biotop tatsächlich ein Käfer!
Damit aber nicht genug: Der Hellbindige Holzbuntkäfer (Tilloidea unifasciata) repräsentiert nämlich ebenfalls eine weitere wichtige „Gruppe“ der im Biotop lebenden Tiere.
Er ist nicht nur die 1250te Tierart im Postsiedlungs-Biotop, sondern auch die 47. hier nachgewiesene Art, die auf den Roten Listen Deutschlands als mindestens „gefährdet“ im gesamten Bundesgebiet eingestuft wird. Der Hellbindige Holzbuntkäfer gilt nach der Roten Liste von 2021 in Deutschland nämlich als „gefährdet“.
Zu verdanken haben wir den Nachweis dieser Art vermutlich der Tatsache, dass wir alten Baumbestand und Totholzbereiche im Biotop haben. Die Larve dieses Käfers jagt nämlich im Holz lebende Insekten. Die ausgewachsenen Käfer findet man darüber hinaus auch an Blühpflanzen, so wie in diesem Fall am Färberwaid.
Wir freuen uns entsprechend sehr darüber, dass wir inzwischen auch diese Marke knacken konnten, von der wir bei Beginn der Artendokumentation im Biotop im Juni 2021 nicht einmal zu träumen gewagt hätten!
Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.
