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Biotop: Tiere im Biotop (50) – Insektenfotografie im Oktober

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von Harald Rühl: Aufgrund der überaus milden Temperaturen konnten wir im Biotop Ende Oktober noch einige sehr beeindruckende Insektenarten dokumentieren.

Obwohl die vielfältige Wildbienenpopulation bis auf einige Honigbienen und Schmalbienen nicht mehr vorhanden ist, zeigen sich vor allem interessante Fliegen, Springspinnen und Zikaden, von denen wir einige vorstellen möchten. Es macht durchaus Sinn, um diese Jahreszeit auf Motivsuche zu gehen:

Während es im Frühjahr und Sommer an jeder Ecke im Biotop nur so summt und brummt, und wir uns über fehlende Models nicht beklagen können, geht Ende Oktober die Artenvielfalt zurück. Unser Fokus ist nun auf bestimmte kleine Bereiche des Biotops gerichtet, die immer noch genügend Entdeckungen garantieren.

Die Holzpfosten und Totholzbereiche bieten interessante Larven, Springspinnen und Käfer, die nach den vergangenen Regenfällen wieder ergrünten und blühenden Bereiche kleine Fliegenarten und Zikaden. Allerdings ist zur Fotografie dieser kleinen Lebewesen Licht in ausreichendem Maße erforderlich. Der Sensor meiner Kamera lässt bei einer Insektengröße von 1-3 mm eher bescheidene Resultate zu.

Doch nun zu den Bildern:

Ein Highlight im Oktober war die Dokumentation des stark gefährdeten Streifen-Schneckenspringers, einer etwa 4-5 mm großen Springspinne, die leere Schneckenhäuser zur Überwinterung und für die Eiablage nutzt:

Streifen-Schneckenspringer
Streifen-Schneckenspringer

Weniger selten sind die im Biotop anzutreffende Zebraspringspinne, der Kanarenspringer, der Sonnenspringer und die Rindenspringspinne. Ein gutes Makro der beeindruckenden Augenpartie von Springspinnen, hier am Beispiel des Dunklen Sichelspringers, ist die Belohnung für den minutenlang im oftmals steinigen Gelände liegenden Fotografen:

Dunkler Sichelspringer

Ende Oktober habe ich mich darauf konzentriert, die noch immer im Biotop zahlreich vertretenen kleineren Fliegen zu dokumentieren. Beim oberflächlichen Hinsehen geben viele Fliegenarten ihre äußerlichen Besonderheiten kaum preis. Im Makrobereich zeigen sie dann ihre Schönheit oder auch ihr obskures Äußeres.

Diese kleine Fliege besticht durch ihren metallischen Körper und die schillernden Augen:

Polierfliege

Noch viel kleiner (ca. 2-3 mm) und für mich leider nicht besser zu fotografieren ist dieses Exemplar einer Zuckmücke. Diese sehr häufigen Fliegen bestechen bei den männlichen Exemplaren durch ihre buschigen Fühler. Ihren Namen haben die Mücken übrigens bekommen, weil sie im Ruhezustand mit den Vorderbeinen zuckende Bewegungen vollführen. Sie ähneln Stechmücken, sind allerdings völlig harmlos.

Zuckmücke

Wer die vergangenen Blog-Beiträge von uns aufmerksam verfolgt hat, stellt fest, dass wir immer ein Augenmerk auf unsere Zikaden gelegt haben. Stellvertretend für alle im Biotop vorkommenden Arten hier zwei Schnappschüsse von noch unbestimmten Zwergzikaden, die sich dem Fotografen perfekt positioniert haben:

Zwergzikade
Zwergzikade

Auch ungewöhnlich aussehende Käfer hat unser Biotop zu bieten. Der hier abgebildete Kurzflügler aus der Gattung Anotylus präsentierte sich fotogerecht:

Kurzflügler, unbestimmt

Zum Abschluss der Wildbienen-Saison präsentiere ich noch, stellvertretend für unsere artenreiche Wildbienen-Population, ein schönes Portrait einer Schmalbiene, die für ein ziemlich perfektes Foto am 30.10.2022 als Model diente.

Schmalbiene

Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.