von Jan Becker: Unser Biotop ist als Magerwiese besonders reich an verschiedenen Blühpflanzen.
Entsprechend kommen hier auffällig viele Arten vor, die sich von Nektar und/oder Pollen ernähren und so maßgeblich zur Bestäubung der Blüten betragen. Diese Reihe soll steckbriefartig einen Überblick über die verschiedenen Tiergruppen geben, die zur Ernährung auf Blüten angewiesen sind.
Los geht es mit den Schmetterlingen.
Anzahl der Arten in Deutschland gesamt:
- Ca. 3.700 Arten
Nachgewiesene Arten im Biotop:
- Mind. 88 Arten
Auffällige Arten:
Zu den auffälligsten Schmetterlingsarten zählen besonders die Tagfalter, wie das Tagpfauenauge, der kleine Fuchs oder die Weißlinge.



Unbekannte Arten:
Auch Motten und Gespinstmotten, verschiedene Wickler (z.B. der Apfelwickler) und andere durch ihre Larven zum Teil als potentielle Schädlinge auftretende Arten zählen zu den Schmetterlingen.


Gefährdung:
Allgemein: Nicht zu allen Schmetterlingsfamilien gibt es Rote Listen. Bei den Tagfaltern sind 42% der in Deutschland vorkommenden Arten bestandsgefärdet oder bereits ausgestorben, bei den Eulenfaltern und Verwandten sind es 32 %.
Im Biotop: Es wurden bisher keine gefährdeten Schmetterlingsarten im Biotop nachgewiesen.
Entwicklung:
Schmetterlinge gehören zu den Insekten, die eine komplette Metamorphose durchlaufen, das heißt die juvenilen Entwicklungsstadien sehen grundlegend anders aus als die erwachsenen Tiere und verwandeln sich in einem Puppenstadium zum fertigen Individuum. Die Schmetterlingslarven (Raupen) ernähren sich je nach Art an verschiedenen Pflanzen, deren Blätter sie fressen. Treten sie in Massen auf, können Sie auch schädliche Wirkung haben.


Fressfeinde:
Die erwachsenen Tiere fallen je nach Tageszeit, zu der sie aktiv sind, am ehesten Vögeln oder Fledermäusen zum Opfer.
Aber besonders sind im Regelfall die Raupen gefährdet. Denn auch diese werden gerne von Vögeln oder auch Säugetieren, wie z.B. dem Eichhörnchen als proteinreiche Nahrungsquelle gesehen.
Deshalb setzen die meisten Arten hier auf Tarnung. Andere Arten, wie z.B. die Gespinstmotten schützen sich durch selbstgesponnene Nester, wieder andere, wie z.B. die Eichenprozessionsspinner setzen auf Gifthärchen zur Verteidigung.
Doch auch diese Arten sind in der Regel machtlos gegen andere Insektenarten, die ihre Eier auf die Larven legen und sie so parasitieren. Häufigstes Beispiel hierfür sind die Schlupfwespen, die man auch zur biologischen Schädlingsbekämpfung einsetzten kann. Aber auch die Larven der sogenannten Raupenfliegen entwickeln sich parasitisch in Schmetterlingsraupen.


Wie wird der Nektar gesammelt?:
Schmetterlinge haben hochspezialisierte Mundwerkzeuge, mit denen sie zum Teil auch sehr tiefliegende Nektarquellen erschließen können. Charakteristisch ist bei nahezu allen Arten ein langer, dünner Saugrüssel, der, wenn er nicht genutzt ist, zusammengerollt ist. Das kann man anhand des Fotos dieses Bläulings sehr gut erkennen:

Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.