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Biotop: Tiere im Postsiedlungs-Biotop (24) – Neue stark gefährdete Arten im Biotop entdeckt!

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von Jan Becker: Das in unserem Biotop mittlerweile viele hundert Arten entdeckt wurden, haben wir ja bereits berichtet. In etwa jede 100ste dieser Arten ist dabei in den aktuellen roten Listen als „stark gefährdet“ eingestuft. Von diesen fünf Arten wurde mit der Grünen Ameisenzikade bereits eine dieser Arten in dieser Serie vorgestellt. Daher möchte ich mich heute zwei der anderen Arten widmen.

Die Frühlings-Raubfliege

Frühlings-Raubfliege
Frühlings-Raubfliege

Das erste dieser heute vorgestellten Tiere ist gleichermaßen schön wie in Deutschland gefährdet. Es handelt sich dabei um die Frühlings-Raubfliege (Erax barbatus). Diese Raubfliege ist in ganz Europa vertreten, wobei sie besonders in wärmeren Regionen anzutreffen ist. Entsprechend kommt sie in Deutschland nur lokal im Süden vor, hier besonders entlang des besonders wärmebegünstigten Oberrheingrabens (s. Karte).

Verbreitungskarte der Frühlings-Raubfliege in Deutschland, sowie der Verlauf des Oberrheingrabens

Das ergibt auch durchaus Sinn, da diese Art bereits im März in Erscheinung tritt und dann entsprechende Temperaturen benötigt, um einerseits selbst fliegen zu können, andererseits um genügend Nahrung zu finden.

Denn Raubfliegen ernähren sich, wie der Name schon sagt, räuberisch von anderen Fluginsekten. Je nach Größe werden unterschiedliche Fliegenarten (wie im Bild zu sehen), aber auch Hautflügler, wie z.B. Bienen oder Wespen erbeutet. Und auch andere Raubfliegen oder gar Artgenossen sind nicht vor ihnen sicher.

Diese Art kann mit etwas Glück aktuell noch im Biotop entlang des Weges angetroffen werden, da sich Raubfliegen, besonders nach erfolgreicher Jagd gerne an den Zaunpfosten niederlassen. Noch bis Ende Mai fliegt die Frühlings-Raubfliege, danach übernehmen dann andere Raubfliegen das Feld bzw. Biotop.

Die Erdwanze Microporus nigrita

Erdwanze Microporus nigrita
Erdwanze Microporus nigrita

Anfang März wurden die „Roten Listen 2021“ für Deutschland veröffentlicht, darunter die neue Rote Liste für Wanzen. Darin ist hier die Erdwanze Microporus nigrita, die auch in unserem Biotop beobachtet werden konnte,als stark gefährdet eingestuft.

Erdwanzen zeichnen sich durch eine größtenteils unterirdische Lebensweise aus. Sie saugen in der Regel an Pflanzenwurzeln, oftmals nur einer Pflanze oder Pflanzenfamilie. Nur selten begeben sie sich an die Erdoberfläche. Dadurch sind sie sehr schwer zu beobachten.

Microporus nigrita im Besonderen kommt in den gemäßigten bis subtropischen Zonen der gesamten Nordhalbkugel vor, jedoch nur verstreut und in geringer Individuenzahl. Ein Verbreitungsschwerpunkt ist der Art ist das mediterrane Europa (s. Karte).

Beobachtungen von Microporus nigrita auf iNaturalist.

In Deutschland ist die Art sehr selten und es wurde ein leichter Rückgang der Bestände im Vergleich zur letzten Roten Liste festgestellt, weshalb diese Art in die Kategorie „stark gefährdet“ eingeordnet wurde.

Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.