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Biotop: Tiere im Postsiedlungs-Biotop (Teil 1) – Kohlmeisen und Blaumeisen

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von Jan Becker – Meisen und Co.: Unterstützen Sie unsere heimischen Singvögel – aber richtig!

Letzte Woche wurde es angekündigt, jetzt ist er da, der erste Beitrag der neuen Rubrik „Tiere im Postsiedlungs-Biotop“.

Den Anfang machen unsere Vögel im Quartier, genauer gesagt die Meisen.

Bisher haben wir im Biotop zwei Arten nachgewiesen, die gerne in geselligen, lockeren Gruppen gemeinsam vorkommen: die Kohlmeise und die Blaumeise.

Beide Arten erfreuen uns nicht nur im Frühjahr mit ihrem Gesang, sondern verputzen und verfüttern ihrem Nachwuchs auch eine Unmenge an Insekten und Spinnen. Darunter sind zu einem Großteil Schädlinge oder Lästlinge, da diese häufiger vorkommen als die Nützlinge und in der Regel einfacher zu fangen sind.

Vogelhaus im Postsiedlungs-Biotop

Deshalb lohnt es sich gleich doppelt unsere gefiederten Mitbürger zu unterstützen, z.B. mit dem passenden Wohnraum. Meisen sind Höhlenbrüter, das heißt sie nisten ähnlich wie Spechte in natürlicher Umgebung in Hohlräumen in morschen Ästen oder Baumstämmen.

Da solche natürlichen Nistmöglichkeiten heutzutage nicht nur in der Stadt sehr selten zu finden sind, greifen die Meisen sehr gerne auf Vogelhäuser oder Meisenkästen in Bäumen und Sträuchern zurück.

Idealerweise lassen sich diese öffnen, damit sie über den Winter angeschaut und ggf. gereinigt werden können. Denn hat sich zu viel Unrat oder gar toter Nachwuchs im Nistkasten angesammelt, werden die Kästen von werdenden Meisen-Eltern nicht mehr angenommen. Wer den Nistkasten bisher noch nicht gereinigt hat, sollte das erst Anfang März, also direkt vor der Brutsaison machen, da Nistkästen auch gerne von anderen Tieren als Unterschlupf zum Überwintern genutzt wird (Mäuse, Fledermäuse, Hummel- und Wespenköniginnen, Schmetterlingen, …) und man diese über den Winter nicht stören sollte.

Ab dem Spätherbst und über den Winter steigen die Meisen in Ermangelung an tierischer Kost auf Samen und Körner um. Auch hierbei können Meisen, aber auch andere Vögel, wie Amseln, Spatzen, Stare, Rotkehlchen etc. durch das Einrichten von Futterstellen unterstützt werden.

Aber auch hier gilt wie so oft: Vogelfutter ist nicht gleich Vogelfutter!

Achten Sie beim Kauf von Vogelfutter darauf, dass es sich dabei ausschließlich um Samen und Körner einheimischer Pflanzenarten handelt!

Denn nicht alles wird von den hungrigen Schnäbeln auch verputzt oder verwertet, manches fällt herunter oder bleibt im Gefieder hängen, oder ist schlichtweg nicht verdaulich. So tragen Vögel auf natürliche Weise zur Verbreitung von Pflanzen bei.

Wenn nun die Samen nichtheimischer Pflanzen im Futter enthalten sind, so werden auch diese durch die Vögel verteilt. Je nach Pflanzenart können diese dann hier Fuß fassen und langfristig sogar heimische Pflanzen verdrängen, die Nahrungsgrundlage unserer Insekten und somit auch die der Meisen selbst sind.

Wem das beim Kauf von Vogelfutter zu kompliziert ist, hier noch ein Tipp: Auch Körner und Kerne aus der heimischen Küche eignen sich ideal als Vogelfutter, z.B. Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne oder Leinsamen.

Auch nächste Woche gibt es wieder einen spannenden Artikel aus dem Biotop. Dann werden wir euch das „Bunte Schaf“ unter den sonst eher schwarzen Rabenvögeln vorstellen. Wer das ist? Seid gespannt 🙂

Abschließend hier noch zwei nützliche Links vom NABU zum Thema Nistkästen:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/02716.html

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/13134.html

Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.