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Umsonstladen: Blühpatenschaften der Stadt Darmstadt – wir sind dabei!

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Bis vor einem Jahr war hier nur Hundekot und häufig Müll – jetzt ist in der Bessunger Str. 132 / Ecke Moltkestraße auf vielen Quadratmetern eine offizielle Blühpatenschafts-Fläche der Stadt, umgesetzt und betreut von unserem Umsonstladen, entstanden.

Dank des Einsatzes von Ines, kann sich die kleine Fläche mittlerweile sehen lassen.

Werden Sie Blühflächenpatin/Blühflächenpate!

Über 50 % der heimischen Wildbienen und Schmetterlinge sind gefährdet. Mit einer Blühflächenpatenschaft können Sie mithelfen, die Artenvielfalt zu erhalten und gleichzeitig ihr unmittelbares Wohnumfeld attraktiver gestalten. Eine Übersicht aktueller Patenschaftsflächen finden Sie auf der Stadtkarte.

Wie geht das?

Die Idee:

Neben Parks und privaten Gärten gibt es viele Flächen in der Stadt, die mehr oder weniger begrünt sind, aber noch viel Potenzial für eine ökologische Aufwertung bieten. Solche Flächen im Besitz der Wissenschaftsstadt Darmstadt bspw. rund um Straßenbäume oder entlang von Straßen können von den Darmstädter Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer Blühflächenpatenschaft gestaltet und gepflegt werden.

Ihr Engagement:

Sie haben bereits eine Wunschfläche? Dann wenden Sie sich mit dem Kontaktformular an das Umweltamt. Die Eignung der Fläche wird sodann geprüft. Wird dem Flächenvorschlag zugestimmt, erfolgt der Abschluss eines „Patenschaftsvertrags“, eine schriftliche Vereinbarung, in der die Fläche festgelegt, der aktuelle Zustand erfasst und Regelungen zur Bepflanzung und Pflege getroffen sind. Eine Patenschaft kann jeweils zum Ende eines Jahres aufgelöst werden.


Die Unterstützung der Stadt:

Nach Abschluss des Vertrags können Sie direkt bei den Kooperationspartner*innen „Baumarkt Farbenkrauth“ und „Gärtnerei Maulbeergarten“ vergünstigt insektenfreundliche Stauden erwerben. Je nach Standort stehen die Pflanzpakete „Sonniges Freiland“, „Schattiges Freiland“ und „Baumscheibe“ für Sie bereit. Ihr Unkostenbeitrag beträgt 15 Euro, den Rest übernimmt automatisch das Umweltamt.
Als mögliche Alternative stellt Ihnen das Umweltamt kostenlos entsprechendes Saatgut zur Verfügung.
Pflanzpakete und Saatgut reichen jeweils für eine Flächengröße von 1-2 m², der Erwerb mehrerer Pakete ist möglich.

Für jede Patenschaftsfläche erhalten Sie vom Umweltamt ein Infoschild, das Ihre Fläche vor Ort als solche kennzeichnet.

Zur Unterstützung der Stadtbäume bei großer Trockenheit können Sie bei Bedarf bezuschusste Bewässerungssäcke für Bäume erhalten.

Die Ausführung:

Sobald Sie Pflanzpaket und Infoschild erhalten haben, können Sie beginnen: Boden vorbereiten, Pflanzen ausbringen und wässern, Infoschild anbringen und Stauden gelegentlich zurückschneiden, bzw. Wiesen mähen. Aber Achtung, nicht zu oft! Denn viele Insekten überwintern an den abgeblühten Stängeln oder im Unterwuchs, weshalb mindestens Teilbereiche bis zum nächsten Frühjahr zu belassen sind. Vorhandener Baumbestand mit seinen Wurzeln ist bei der Pflanzung ebenfalls zu schonen.

Der Bewässerungssack fasst bis zu 80 Liter und wird bei großer Trockenheit von Ihnen befüllt. Zum Schutz vor der Witterung ist der Sack im Spätherbst abzunehmen und im Frühjahr erneut anzubringen.

Einmal im Jahr teilen Sie dem Umweltamt mit Fotos den Zustand Ihrer Fläche mit.

Die genauen Bestimmungen zu Pflanzung, Pflege und Gestaltung entnehmen Sie bitte dem Patenschaftsvertrag.
 

Der positive Effekt:

Die positiven Wirkungen naturnah gestalteter Grünflächen sind vielseitig. Durch die Verwendung blütenreicher, überwiegend einheimischer Pflanzen wird sowohl die Pflanzenartenvielfalt als auch das Nahrungs- und Lebensraumangebot der heimischen Tierwelt gefördert; darunter viele bedrohte Arten und auch die Bestäuber unserer Nutzpflanzen.
Naturnahe Flächen stellen außerdem wertvolle Trittsteine im Biotopverbund dar und ermöglichen die Ausbreitung der auch durch Isolation bedrohten Arten.

Gleichzeitig verbessert sich durch Staudenpflanzungen und Wiesenansaaten die Durchwurzelung des Bodens, was das Einsickern von Regenwasser begünstigt und das Grundwasser anreichert. Auch die CO2-Speicherkapazität und das Vermögen Partikel und Schadstoffe aus der Luft zu filtern sind bei höherem und langlebigerem Pflanzenaufwuchs größer als bei Rasen oder vegetationsarmen Flächen.

Eine ansprechende, blütenreiche Gestaltung steigert zudem die Attraktivität des Wohnumfelds; auch Naturerfahrung im unmittelbaren Lebensumfeld wird möglich. Der aktive Einbezug der Bürgerschaft fördert Identifikation und Verantwortung für das Quartier und i.d.R. verringern sich auf gestalteten und betreuten Grünflächen auch unerwünschte Fremdnutzungen wie wildes Parken, Vermüllung oder das Belassen von Hundekot.

Zudem ist von einer Nachahmungswirkung auszugehen. Anwohner*innen, Passant*innen und Gewerbetreibende können die naturnahen Flächen als optisch ansprechende Alternative bspw. zum Schottergarten erleben. Die Patinnen und Paten, bzw. ihre Blühflächen übernehmen somit eine Multiplikatorenrolle.

Hintergrund:

Die  Wissenschaftsstadt Darmstadt ist seit 2017 Mitglied im Bündnis  „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“, in dem sich über 200 Städte Deutschlands zusammengeschlossen haben.

Seit 2013 setzt Darmstadt das „25 Schritte Programm zur Förderung der biologischen Vielfalt“ um, in dessen Rahmen auch die Erhaltung und Förderung von Lebensräumen heimischer Tier- und Pflanzenarten erfolgt. 

Mit den Blühflächen-Patenschaften können auch Einzelpersonen und Gruppen einen wertvollen Beitrag hierzu leisten.
 

Kontakt bei der Wissenschaftsstadt Darmstadt:

Das Umweltamt Darmstadt verwaltet die Patenschaften und berät Sie bei Fragen:

Umweltamt Darmstadt,

Bessunger Str. 125 Block C,

64295 Darmstadt

Email: umweltamt@darmstadt.de

Tel.: 06151-13 3280

Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.