Ein Trauerspiel erster Güte findet seit vielen Jahren im historischen Akaziengarten im Herzen des Quartiers in und um die Postsiedlung statt: Das Land Hessen, seit Jahrzehnten Eigentümer des Parks, überlässt seinem Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) die Pflege des historischen Parks. Nach Lage der Dinge könnte man aber auch sagen: Das LBIH lässt den Park durch eine Strategie des Nichtstuns faktisch verkommen. Schon bald wird es daher keinen Akazienpark mehr geben.
Wir fragen uns: Ist dies das unterschwellige Ziel des Landesbetriebs, der in seiner Hauptaufgabe schließlich für die Vermarktung von Immobilien zuständig ist?
Ein Alptraum in Bildern:
Der schwarz-grünen Landesregierung scheint der Erhalt des Parks nicht viel Wert zu sein. Sonst wären die zuständigen Leitungen schon längst auf die professionellen Vorschläge des seit Jahrzehnten engagierten Vereins Pro Akaziengarten e.V. eingegangen, der unermüdlich und trotz der Rückschläge stets konstruktive fachliche Vorschläge für den Erhalt und Wiederaufbau des Parks erarbeitet.
Doch lässt die bürokratische Struktur des LBIH, in der Naturschutz verwaltet und nicht gestaltet wird, selbst die kleinsten Versuche einer Verbesserung im Keim ersticken. Fortschritte gibt es nur, wenn engagierte Bürger sich in die bürokratischen Mühlen begeben und mitunter jahrelang hartnäckig immer wieder nachbohren.
Da mutmaßlich eine Baumaßnahme am Rand des Parks vor vielen Jahren die unterirdischen Grundwasserströme zu Ungunsten des Parks verändert hat, sind in Hitzeperioden Wässerungsaktionen notwendig.
Trotz intensiven Bemühens von Seiten der Aktiven war es bisher noch nicht möglich, diese Wässerung im Jahr 2020 durchzuführen. Die bürokratischen Mühlen des LBIH machen dies anscheinend unmöglich.
Auch liegt immer noch nicht der Bericht über die im Dezember 2019 angeblich durchgeführten Untersuchungen und Bodensondierungen vor, welcher die Trockenheit des Parks wissenschaftlich klären sollte.
Es ist schon wieder viel zu lange viel zu trocken. Die Bäume im Akaziengarten sind durch das Baumsterben im Kontext der Grundwasserströme dort sowieso schon geschwächt, und viele haben die letzten beiden Sommer gerade so überlebt. Wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, werden viele diesen Sommer nicht überleben. Die ersten Maulbeerbäume werden inzwischen auch licht, eine der Flatterulmen trocknet immer weiter herunter, Akazien gibt es ja sowieso fast keine alten mehr, und die alten Lärchen sind auch kurz vorm Absterben.
Die Stadt Darmstadt bewässert aktuell zahlreiche Bäume in ihren Parks, weil sie anderweitig nicht durch den Sommer kommen – und in all den städtischen Parks sind die Voraussetzungen für die Bäume lange nicht so dramatisch wie im Akaziengarten.
Wir fordern die hessische Landesregierung auf, in ihrem Landesbetrieb endlich Strukturen zu etablieren, die diese organisierte Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Akaziengarten endlich beendet!
Der historische Park benötigt einen Runden Tisch, an dem die Aktiven des Vereins Pro Akaziengarten e.V. maßgeblich zu beteiligen sind!