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Neues Baugebiet Postsiedlung: Was ist passiert? + Igelburgen für den Winterschlaf

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Liebe Nachbarn,

alleine schon durch die flächendeckend aufgestellten Bauzäune ist es seit ca. zwei Wochen unübersehbar: Das Neubauprojekt der Bauverein AG in der Spitze der Postsiedlung (Moltkestr. 3-19) startet in diesen Tagen. Bereits in den vergangenen zwei Jahren wurden die bestehenden fünf großen Häuser Schritt für Schritt leergezogen.

Abrissgebiet Moltkestr. 3-19
Abrissgebiet Moltkestr. 3-19

Unser Verein Zusammen in der Postsiedlung e.V. wurde von Seiten der Bauverein AG bereits zu einem frühen Zeitpunkt vor knapp zwei Jahren in die Planung des Wohngebietes einbezogen. In mehreren Treffen hatten wir die Möglichkeit, die künftige Gestaltung des Wohngebietes mit rund 130 Wohnungen mitzubestimmen.

Infoveranstaltung im April 2018 mit Bauverein AG auf dem Quartierplatz

Diese Möglichkeit haben wir genutzt: So ist es in nicht unerheblichem Umfang unserer politischen Quartierarbeit zu verdanken, dass die Schulkinderbetreuung der benachbarten Heinrich-Heine-Grundschule ein sehr schönes neues Domizil erhält. Das finden wir wunderbar, da unsere Postsiedlungs-Kinder mehr Platz und schönere Räume benötigen, die Heinrich-Heine-Schule aber zugleich eine durchgängig dreizügige Grundschule werden kann. Alle gewinnen mit dieser Lösung, Danke an ALLE, die das möglich gemacht haben!

Planung in der Spitze der Postsiedlung

Natürlich war uns bei der Planung des neuen Baugebietes von Anfang an klar, dass wir mit dem ersatzlosen Wegfall der großen Grünflächen auf keinen Fall einverstanden sind. Die facettenreiche Tier- und Pflanzenwelt der Postsiedlung kann nur dann fortbestehen, wenn aktiv etwas hierfür getan wird.

Artenschutzrechtlicher Rundgang mit Bauverein, Umweltamt, Grünflächenplanung, BUND und uns als Quartierverein im Dezember 2018

In guten und kooperativen Gesprächen mit der Bauverein AG konnten wir eine ganze Reihe von Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen vereinbaren, die aus unserer Sicht einen guten Kompromiss darstellen. Nicht nur das im Frühsommer vorgestellte zukünftige Biotop Oppenheimer Str. 7, die künftige biodiverse Gartengestaltung der ganzen Postsiedlung, sondern auch die zahlreichen Nistkästen für unterschiedliche Vogelarten, die im Dezember diesen Jahres an den bestehenden Bauverein-Häuser angebracht werden, sind gute Bausteine für den Schutz unserer tierischen MitbewohnerInnen.

Frühsommer 2019: Unterzeichnung des Kooperationsprojektes, welches u.a. das kommende Biotop Oppenheimer Str. 7 vorsieht.

Natürlich haben wir auch die vielen Igel in der Postsiedlung nicht vergessen. Bei vielen Baumaßnahmen im Stadtgebiet macht sich nämlich kein Mensch Gedanken darüber, dass diese auch einen Platz zum Leben benötigen. Daher haben wir an dieser Stelle besonders intensiv und nachdrücklich darauf hingewirkt, dass die Igel nicht wortwörtlich „unter die Räder“ bzw. die der Bagger kommen.

Ehemalige Igel-Fläche im Abrissgebiet…

Das hat insgesamt mehr Nerven als gedacht gekostet, das Ergebnis ist aber aus unserer Sicht im grünen Bereich: Alle Grün-Rodungen im Gebiet wurden und werden von einem speziellen Naturschutz-Planungsbüro begleitet, die Sträucher und Hecken in einem ersten Schritt auf 50 cm Höhe zurückgeschnitten. So besteht nicht die Gefahr, dass Igel durch den Einsatz der Maschinen verletzt werden. Tage später wurde dann der Rest der Hecken entfernt. Kein Igel kam dabei zu Schaden.

Igelburg für den kommenden Winterschlaf abseits der Baustelle

Als Ersatz und konkretes Angebot an die Igel wurden außerhalb des Baugebietes mit großer Unterstützung des Bund für Umwelt und Naturschutz Darmstadt (Danke an Brigitte Martin und Herr Schuchhardt!) insgesamt sechs Igelburgen angelegt, die einen sicheren Winterschlaf ermöglichen. Diese werden in den nächsten Tagen noch eingezäunt. Zusätzlich wurde Sand auf die Erde aufgebracht, damit der Unterstand auch bei Regen trocken bleibt.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass wir mit der Umsetzung des kommendes Baugebietes Moltkestraße 3 – 19 für Mensch und Flora und Fauna zufrieden sind. Wir bleiben selbstverständlich am Thema dran. Taten statt Warten!

Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.