Es sind lange Tage für Sigrid und Nina, die beiden Hauptprotagonistinnen in der gerade entstehenden weiteren ZDF-Doku über unsere solidarische Nachbarschaftshilfe. Aber: Sie scheinen wohl glücklich zu machen. Auf Nachfrage erklären beide, es gehe ihnen sehr, sehr gut – alles sei unglaublich spannend.
Am gestrigen Mittwoch stand am Vormittag Nina im Fokus. Unsere zugezogene junge Nachbarin mit Handicap wird in ihrem neuen Alltag in eigener Wohnung von einem nachbarschaftlichen Team rund um den Verein „Zusammen in der Postsiedlung e.V.“ und dem neuen Verein „Rückenwind – solidarische Quartierarbeit im Darmstädter Westen e.V.“ unterstützt. Da Nina sehr gerne kocht, unterstützt sie schon seit vielen Wochen unser Team des SeniorInnen-Mittagstischs. Man kann schon jetzt sagen: Nina ist eine echte Bereicherung und Unterstützung!
Mittendrin im echten Leben, kein Aufbau von Parallel-Welten wie in der tradierten Behindertenhilfe, darum geht es unserem Verein. Und genau diese Begegnungsmomente sind an diesem Mittwoch Vormittag in der Küche des Quartierladens spürbar, welche aufgrund der Dreharbeiten den Hauch eines Fernseh-Kochstudios verströmt.
Nina ist sofort mittendrin. Schnippelt Gemüse, füllt Salat in Schälchen, rührt in Töpfen um und hilft beim Aufbau der Außentheke: Der Mittagstisch, seit März 2020 ausschließlich Open Air, auch jetzt kann man noch an Außentischen Platz nehmen. Ein Erfolg: Keine einzige Corona-Infektion gab es bisher in der großen Gruppe der Stammgäste des Mittagstischs. Die Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften + eine Portion Vorsicht haben das möglich gemacht.
Dann die große Herausforderung für Nina: 70 „vegane Rote“ – Bio-Bratwürste müssen in nur einer Pfanne für den Ansturm der durchschnittlich 35 BesucherInnen gebraten werden. So viele Menschen aus dem Quartier kommen regelmäßig vorbei. Seit wir im Darmstädter Echo unlängst gelesen haben, dass der Mittagstisch der Darmstädter Tafel pro Tag ebenfalls 35 Gäste versorgt – mit Einzugsgebiet ganz Darmstadt – sind wir noch einmal stolzer auf unsere Küchen-Leistung.
Doch Nina packt die Herausforderung: Mit Gelassenheit brutzelt sie die große Aufgabe Stück für Stück weg. Natürlich ist sie es auch, die bei der folgenden Essensausgabe jeweils zwei der Würste auf Teller oder Mitnahme-Boxen legt. Alle BesucherInnen kennen Nina mittlerweile.
Das ZDF-Team ist an diesem Vormittag überall: Küche, Hauptraum, Außenbereich. Kleine und große Begegnungsmomente werden eingefangen. Um 12:30 Uhr bringt Sigrid einen leckeren Käsekuchen vorbei und bleibt für das Mittagsessen da. Beide kennen sich natürlich. Kurzer Austausch zwischen den Hauptrollen-Darstellerinnen. Dann muss Nina zurück an die Theke. Zum Kochen gehört (leider) auch Aufräumen. Nach Lage der Dinge ist das der Bereich, in dem wir Nina noch ein wenig Rückenwind geben müssen. Aber das bleibt nur eine Randbemerkung an solch spannenden Drehtagen 😉
Dann gegen 14 Uhr: Aufbruch des ZDF-Teams zu Sigrids Wohnung in der Postsiedlung, nur 200 Meter weiter. Dort wird Sigrids großes Talent der Malerei den Nachmittag über im Fokus stehen.
Anfang Januar gehen die Dreharbeiten dann auch schon weiter – wir werden berichten 🙂
Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.
