Die große Medienresonanz über den Bürger-Protest gegen den durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) zu verantwortenden Verfall des denkmalgeschützen historischen Akaziengartens hält an. Wir waren u.a. in der einschaltstarken Morning-Show der HR-Jugendwelle You FM und in HR 4 zu hören.
Den HR 4-Beitrag gibt es hier auch als Podcast: https://www.hr4.de/programm/podcast/rhein-main/streit-um-gestaltung-des-akaziengartens-in-darmstadt-1530-uhr,podcast-episode-95632.html
Nach einem zwischenzeitlich ebenfalls publizierten zweiten Artikel im Darmstädter Echo, der sich kritisch mit den geplanten 53 (!) Baumfällungen im Akaziengarten auseinandersetzt, dämmerte es dem verantwortlichen LBIH Direktor Thomas Platte wohl, dass er mit dem simplen “Aussitzen” des Themas weder bei der Presse, noch bei den verantwortlichen politischen Handlungsträgern durchkommen würde.
In der Tat stehen die Telefone bei den Akaziengarten-Aktiven seit Tagen nicht mehr still: Nicht nur zahlreiche Aktive aus Klimaschutz- und Umweltinitiativen, sondern auch mehrere Parteien und Wählergemeinschaften solidarisierten sich mit unserem Protest und möchten gerne ausführliche Hintergrundinformationen. DANKE für den Rückenwind!
Es ist also mächtig Bewegung im Thema, nach vielen Jahren des Stillstands. Ein erster Etappensieg unseres Protests!
Das nun am morgigen Donnerstag das Parkentwicklungskonzept für den Akaziengarten vorgestellt werden soll, welches bisher nur in einer Skizze aus dem Jahr 2014 existierte und seitdem nicht weiter bearbeitet wurde, belegt den angewachsenen Druck auf den LBIH seit der Baumpflanz-Aktion durch engagierte BürgerInnen am 28. November. Noch letzte Woche sagte der LBIH-Pressesprecher angeblich auf Medienanfrage, dass Parkentwicklungskonzept wäre intern und würde weder Medien noch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Wie schön, wenn sich solche barocke Haltungen innerhalb von einer Woche ändern 😉
Nicht geändert hat sich hingegen die 60er-Jahre Mentalität im Umgang mit den engagierten Bürgern und AnwohnerInnen von Pro Akaziengarten und Zusammen in der Postsiedlung e.V.: Beide Vereine sind – das ist der rote Faden im Handeln des LBIH – selbstredend nicht zu der Vorstellung eingeladen. Kritische Fragen unerwünscht.
Wir empfehlen dem LBIH dringend eine Kontaktaufnahme mit dem Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt und dem in seiner Verantwortung schon seit Jahren neu aufgesetzten BürgerInnen-Amt. Wie eine moderne, innovative Verwaltung in einem demokratischen Gemeinwesen mit Bürgerinnen und Bürgern agiert, kann man dort lernen. Das wäre ein Quantensprung für den LBIH.
Die Akaziengarten-Aktiven bleiben hingegen bei ihrer Forderung: Der Park muss künftig in eine fachkompetente und verlässliche Struktur unter Leitung eines Vereins engagierter BürgerInnen überführt werden. Die Kompetenz hierfür ist vorhanden – jetzt geht es darum hier ein Mustermodell zu schaffen.
Dem Land Hessen würde das politisch gut zu Gesicht stehen – schließlich findet sich der Begriff der Förderung von Bürgerengagement dort gefühlt in jeder zweiten Presseerklärung der Ministerien.
Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.