von Harald Rühl: Fotogen sind sie, die im Biotop vorkommenden Rüsselkäfer-Arten. Die verhältnismäßig großen Augen im Zusammenspiel mit der rüsselartigen Verlängerung des Kopfes sind für uns immer wieder gern gesehene Motive.

Immer wieder kommen uns neue Arten vor die Linse. Nach Wikipedia wurden in Deutschland 950 Rüsselkäfer-Arten gefunden. Geht man von ca. 400.000 beschriebenen Käferarten weltweit aus, so machen die Rüsselkäfer ca. 13 % davon aus. Damit sind sie eine der artenreichsten Familien aller Lebewesen.

Es gibt allerdings unter den Rüsselkäfern auch Arten, deren Rüssel eine breite Form darstellt, die sog. Breitrüssler. Die Breitrüssler sind in Europa mit etwa 60 Arten nachgewiesen.

Vor einigen Wochen  setzte sich ein Exemplar des sehr auffälligen Großen Breitrüsslers auf mein T-Shirt. Behutsam setzte ich das Tier auf einen Baumstamm. Dort konnte ich ihn gut ablichten.

Der gut getarnte Käfer (8-15 mm Länge) lebt normalerweise im Totholz und ist daher schwer zu entdecken, obwohl er nicht selten ist.

Ein weiterer Breitrüssler, der allerdings als selten gilt, ist der Tropideres albirostris. Das soziale Netzwerk iNaturalist listet 27 Beobachtungen dieser Art.

Er ist in der Roten Liste Deutschlands als „RL 3“ aufgeführt  („gefährdet“).

Ein sehr kleiner Vertreter der sog. Spitzmausrüssler stellt der Rüssler aus der Gattung Squamapion dar. Er hat nur eine Länge von ca. 2 mm.

Auf „iNaturalist“ sind gerade einmal 9 Beobachtungen gelistet.

Leider führte eine weitergehende Bestimmung nach der speziellen Art (noch) zu keinem Ergebnis. Bei der Bestimmung hilft oft die Angabe der Pflanzenart, auf dem sich das Insekt befand. Hier war dies allerdings nicht möglich.

Trotz alledem eine seltene Sichtung.

Zum Abschluss meines Textes gibt es als Bonus noch ein kleines „Paarungsfoto“ der in größeren Mengen am Färberwaid (Kreuzblütengewächs) vorkommenden Rüsselkäfer der Gattung Ceutorhynchus. Die ausgedehnte Paarung zieht sich über Stunden, wobei das Pärchen gegen meine fotografische Anwesenheit nichts hatte und ihren Trieb weiterverfolgte…

Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.