von Jan Becker: Bereits jedes Kind weiß es – im Herbst verlieren die Bäume ihre Blätter.
Der (erwachsene) Mensch neigt daraufhin in der Regel reflexartig dazu, dem „unschönen“ und zugegebenermaßen auch oft rutschigen braunen Bodenbelag mit dem Laubbläser, oder etwas tier- und umweltfreundlicher mit dem klassischen Laubrechen zu Leibe zu rücken und anschließend zu entsorgen.
Dabei spielt das herabgefallene Laub in der Natur, wie eigentlich alles natürlichen Ursprungs, eine wichtige Rolle.
Denn das tote Laub ist wichtig, um Nährstoffe wieder dem Boden zurückzugeben und somit für die Bäume wieder verfügbar zu machen. Damit dies passieren kann, leben eine ganze Reihe Organismen in der sogenannten Laubstreu, die die alten Blätter abbauen. Dazu gehören Bakterien, Pilze, aber auch viele Tiere.
Andere Tiere überwintern in der Laubschicht, da sie hier gut versteckt sind und es durch den stetigen Zersetzungsprozess in der Regel auch wärmer als in der winterlichen Umgebung ist. Größere Laubhaufen werden, wie ebenfalls weitgehend bekannt, von Igeln zur Überwinterung genutzt, aber auch kleinere Laubansammlungen bieten zahlreichen Insekten und Spinnen Unterschlupf.
Deshalb ist es ratsam, heruntergefallenes Laub nicht überall zusammenzurechen, sondern ein paar Stellen mit natürlicher Laubschicht zu belassen. Zusammengerechtes Laub sollte idealerweise auch nicht (vollständig) entsorgt werden (wenn, dann hoffentlich in der Biotonne oder bei der zuständigen Sammelstelle), sondern auf einem oder mehreren Haufen gesammelt werden. So entsteht über die Jahre auch gute Gartenerde, die dann nicht teuer eingekauft werden muss.
Im Biotop habe ich die letzten Wochen besonderes Augenmerk auf diese Laubansammlungen gelegt um hier eine Zusammenstellung der Tiere in zwei Teilen zu präsentieren.
Teil 1 zeigt die gefundenen Insekten, Teil 2 wird dann alle anderen beobachteten Tiere zeigen.
Viele Arten sind dabei sehr klein und sehen zum Teil auch sehr skurril aus.
