von Jan Becker: Unser Biotop ist als Magerwiese besonders reich an verschiedenen Blühpflanzen. Entsprechend kommen hier auffällig viele Arten vor, die sich von Nektar und/oder Pollen ernähren und so maßgeblich zur Bestäubung der Blüten betragen. Diese Reihe soll steckbriefartig einen Überblick über die verschiedenen Tiergruppen geben, die zur Ernährung auf Blüten angewiesen sind.
Teil 3 widmet sich den Schwebfliegen.
Anzahl der Arten in Deutschland gesamt:
- 463 Arten
Nachgewiesene Arten im Biotop:
- Mind. 30 Arten
Auffällige Arten:
Zu den auffälligsten Arten zählen die Mistbiene (auch wenn diese leicht mit einer „echten“ Honigbiene verwechselt werden kann), die Totenkopfschwebfliege oder aufgrund ihrer Größe auch die seltene Hornissenschwebfliege.
Unbekannte Arten:
Auch bei den Schwebfliegen gibt es etliche unbekannte Arten, entweder aufgrund ihrer Größe, Seltenheit oder Ähnlichkeit untereinander. Beispiele hierfür sind z.B. die eher selten anzutreffende Erzschwebfliege Cheilosia grossa, aber auch kleinere unauffällig gefärbte Arten wie z.B. Vertreter der Gattung Eumerus.
Gefährdung:
Allgemein: Mit 36% sind fast mehr als ein Drittel aller Schwebfliegenarten in Deutschland bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben.
Im Biotop: Es wurden bisher noch keine gefährdeten Schwebfliegen im Biotop gesichtet.
Eventuell handelt es sich bei dieser Beobachtung um Merodon avidus, die in Deutschland auf der Vorwarnliste steht:
Entwicklung:
Auch die Schwebfliegen durchlaufen, wie alle Fliegen, während ihrer Entwicklung eine komplette Metamorphose. Die Larven ernähren sich dabei je nach Art sehr unterschiedlich.
Die Larven der sehr häufigen Arten „Mistbiene“ und „Totenkopfschwebfliege“ entwickeln sich z.B. in kleinen oder Kleinstgewässern. Die Larven der Gattung Merodon und Cheilosia entwickeln sich dagegen in oder an Pflanzen. Andere Arten, wie die Schwebfliegen aus den Gattungen Syrphus und Dasysrphus ernähren sich als Larven von Blattläusen und zählen daher zu den Nützlingen.
Als erwachsene Tiere besuchen aber ausnahmslos alle Arten Blüten, da sie sich nur von Nektar ernähren.
Fressfeinde:
Auch bei den erwachsenen Schwebfliegen zählen Spinnen zu den häufigsten Fressfeinden. Insekten, welche die Larven parasitieren und größeren Tieren, wie Vögeln, welche die Larven Fressen zählen zu den Feinden im Entwicklungsstadium.
Grüne Kräuselspinne (Nigma walckenaeri) von Darmstadt-West, Darmstadt, Deutschland am Oktober 29, 2022 um 04:03 PM von Jan Becker · iNaturalist (Mit erbeuteter Fliege. Bilder von durch Spinnen erbeuteter Schwebfliegen liegen aus dem Biotop leider nicht vor)
Wie wird der Nektar gesammelt?:
Der Nektar wird auch hier mit Hilfe eines Saugrüssels gesammelt, der aber in der Regel kürzer und vor allem breiter ist als bei Bienen, weshalb Schwebfliegen auf einfach zu erreichende Nektarquellen angewiesen sind. Wie bei Fliegen typisch tasten auch Schwebfliegen durch in schneller Folge ausgeführte „dippende“ Bewegungen die Blüte auf der Suche nach Nektar ab.
Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.