von Jan Becker: Wenn man dieser Tage am Biotop vorbeiläuft, bekommt man schon einen Eindruck des nahenden Frühlings.
Die Blumenzwiebel-Pflanzaktionen im Herbst haben Wirkung gezeigt. Rund um den Zaun kommen die ersten Krokusse zum Vorschein und beginnen bereits zu blühen. Doch nicht nur die von uns gesetzten Blumenzwiebeln blühen jetzt schon im Biotop. Auch an anderer Stelle sprießen bereits Blumen aus ihren Zwiebeln oder Knollen, darunter auch zwei eingeschleppte Arten.
Zum einen der Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus), der ursprünglich aus Südost-Europa stammt. Als Zierpflanze wurde er hierzulande bereits Mitte des 19. Jahrhunderts als Zierpflanze eingeführt. Die Art breitet sich seitdem auch ohne menschliches zutun aus und vermehrt sich.
Allerdings bleiben Krokusse durch ihre Art der Verbreitung, hauptsächlich über die Zwiebeln, an einem Ort stehen. Deshalb wurden sie vermutlich von den vormaligen Bewohnern des Grundstücks eingepflanzt.
Die zweite eingeschleppt Frühblüher-Art im Biotop ist der Winterling (Eranthis hyemalis). Ursprünglich kommt die Pflanze aus Süd- und Südost-Europa. Als Zierpflanze wurde der Winterling bereits im späten 16. Jahrhundert. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie dann als großflächig angelegte Zierpflanze in Parkanlagen.
Die Pflanze vermehrt sich über Samen, weshalb die Ausbreitung nicht standortgebunden ist.
Auch ein absoluter Klassiker unter den absoluten Frühblühern ist derzeit in unserem Biotop zu sehen: das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), das eine der ersten Blühpflanzen des Jahres ist. Sie kann deshalb so früh blühen, da alle Pflanzenteile, auch die Blüten, frosthart sind. Außerdem wissenswert ist, dass das auch als Gemeines Schneeglöckchen giftig ist und die Samen hauptsächlich über Ameisen verbreitet werden.
Da die Frühblüher bereits blühen, lassen die ersten Insekten wahrscheinlich auch nicht mehr lange auf sich warten. Es bleibt also weiterhin spannend im Biotop!
Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.