von Jan Becker: Es ist Winter. Viele Leser*innen kuscheln sich im Moment bestimmt gerne mit einer Tasse warmen Tee auf der Couch in eine Decke ein; die Heizung ist dabei natürlich eingeschaltet.
Wie verbringen aber die Tiere in unserem Biotop und in der Postsiedlung allgemein den Winter, die nicht in den Genuss eines solchen Komforts kommen? Das möchten wir Euch in dieser kleinen Serie näherbringen, diese Woche sind unsere Vögel dran.
„Should I stay or should I go?” – frei nach diesem Hit von “The Clash” könnte man auch die unterschiedlichen Strategien der heimischen Vogelwelt im Winter beschreiben.
Im Wesentlichen unterscheidet man bei Vögeln zwischen den sogenannten Standvögeln und den Zugvögeln.
Die Zugvögel fliegen im Herbst in wärmere Regionen, wo sie auch den Winter über ausreichend Nahrung finden. Zu den bekanntesten Zugvögeln hierzulande gehören der Storch und die Schwalben. Aber auch der Kuckuck und einige Singvogelarten sind Zugvögel.
Manche Vogelarten haben sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten aufgrund des Klimawandels und der Zufütterung über den Winter immer mehr zu Standvögeln entwickelt, bleiben also den Winter über in ihren angestammten Revieren. Hier ist besonders die Amsel zu nennen, die in Mitteleuropa nur noch ein Teilzieher ist. Das heißt, ein Teil der Population (nur noch 25 %, in Städten noch weniger) der Individuen ziehen weiter nach Süden (z.B. Italien oder Spanien). Der Großteil der Amseln bleibt den Winter über also in Deutschland.
Auch viele weitere Vogelarten sind Standvögel. Einen Überblick über Standvögel, die eine Futterstelle im Biotop aufgesucht haben, gibt es hier:
Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.