Die bekannte ARD-Dokumentationsreihe “7 Tage” drehte heute einen Beitrag über unsere solidarische Corona-Hilfe im Quartier in und um die Postsiedlung. Die Dokumentationsreihe steht diesmal unter dem Titel “7 Tage Solidarität” und wird in Kooperation des SWR mit dem HR (früher NDR) produziert und bundesweit im Abendprogramm ausgestrahlt.
Das Filmteam begleitete uns den gesamten Vormittag bei einer unserer neuen Aktionen gegen den Corona-Wohnungsblues von vielen älteren oder chronisch kranken Nachbarn im Quartier: Wir hatten Ende letzten Jahres anlässlich einer Benefiz-Aktion (Echo hilft!) für unsere gemeinnützige Arbeit angekündigt, im Frühjahr mit einem wöchentlichen SeniorInnen-Frühstück am Montag Vormittag ein weiteres kommunikatives Angebot im Quartier zu etablieren.
Wir waren auch drauf und dran das wie versprochen umzusetzen, doch dann kam die Corona-Pandemie mit all den bekannten Einschränkungen und Verboten. Doch wenn schon kein leckeres Frühstück bei uns im Quartierladen stattfinden kann, dann kann doch das Frühstück einfach an die Wohnungstür kommen?
Erdacht, geplant, umgesetzt: In den gepackten Tüten sind frische Bormuth-Brötchen mit Croissant, Bio-Marmelade, Honig, Kokos-Creme & Schokolädchen und Käse von Alnatura, Orangensaft und Sekt sowie eine druckfrische Ausgabe des Darmstädter Echo. In weiteren geplanten Aktionen wird es noch die Frankfurter Rundschau (FR) und Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) sein 🙂
Finanziell möglich ist diese Aktion durch eine Förderung der Aktion Mensch. Herzlichen Dank hierfür!
Um 08:20 Uhr waren alle Tüten gepackt und Kamera und Ton startklar zu unserer Tour quer durch unser Quartier mit über 7000 BewohnerInnen.
Genau zwanzig Stationen hatten wir eingeplant. Wir besuchten SeniorInnen und chronisch kranke Menschen im Quartier, die aufgrund der Corona-Pandemie seit Wochen zu Hause sind und von unserem Verein u.a. durch den solidarischen Einkaufsservice (und mehr) unterstützt werden. Hier im Bild: Das Ehepaar Starke.
Wir wussten ja schon zuvor, welch zauberhafte Seniorinnen und Senioren in unserem Viertel wohnen. Doch die von Reporterin Antonella Berta einfühlsam und achtsam geführten Interviews entführten uns in spannende Lebenswelten mit all den kleinen Geschichten, die das Leben schreibt. Lebenslinien. Packend. Emotional. Jede davon einen eigenen Film wert.
So kann es auch nicht überraschen, dass wir schon nach den ersten 7-8 Besuchen fast 2 Stunden hinter der geplanten Zeit lagen. Doch Dank solidarischer Unterstützung von Ann-Katrin und Stefan, die spontan die Übergabe von einigen Frühstücks-Paketen übernahmen, die vorab keine Filmaufnahmen gewünscht hatten, war für jedes Interview das wertvollste Gut ausreichend vorhanden: Zeit.
Noch ganz unter dem Eindruck der tollen Interviews des Vormittag stehend, beendeten wir knapp fünf Stunden nach Drehbeginn und einsetzendem Regen unsere Tour durchs Quartier, die beim Schreiber dieser Zeilen noch länger nachhallen wird. Eines steht fest: Wir werden diesen Geschichten und gelebten Lebensweisheiten ein Forum entwickeln, die ihnen das geben, was ihnen zusteht: Zeit. Wertschätzung. Resonanz.
Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.
(Bilder und Text: Bastian Ripper)