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Rätsel um historische Hausnummern Moltkestraße 3-19 gelöst!

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Wir haben vor einigen Wochen auf diesem Blog nachgefragt, ob jemand Hinweise auf den Künstler/Künstlerin der historischen Hausnummern-Kacheln der ehemaligen Häuser Moltkestr. 3-19 hat (aktuell im Abriss begriffen) geben kann. Nur knapp eine Woche später tauchte dann unser sympathischer Nachbar Harald Rühl in unserem Freitagscafé auf, bestens präperiert mit historischen Fakten…

Jetzt wird es spannend: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war der Künstler der Georg-Büchner-Preisträger des Jahres 1928: Well Habicht, (* 7. Juli1884 in Oberstein an der Nahe; † 2. Dezember 1966 in Darmstadt), war ein deutscher Bildhauer und Keramiker.

Seit seiner Kindheit lebte Habicht in Darmstadt. Nach dem Abitur am Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt im Jahr 1904 studierte er bis zum Vordiplom an der Technischen Hochschule Darmstadt Architektur und wechselte dann nach Dresden, wo er 1909 seine Abschlussprüfung ablegte. Anschließend besuchte Habicht als Privatschüler das Atelier des Bildhauers Georg Wrba und studierte danach drei Semester Bildhauerei an der Kunstakademie in Dresden bei Selmar Werner.

Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg bezog Habicht 1919 ein Atelier auf der Mathildenhöhe in Darmstadt und wurde Gründungsmitglied der Darmstädter Sezession. Im gleichen Jahr heiratete Habicht Irma, die Tochter des Verlegers Alexander Koch. 1919–1923 übernahm er die künstlerische Leitung der Großherzoglichen keramischen Manufaktur in Darmstadt.

1923 gründete Habicht die Hessische Keramische Manufaktur in Großenlinden bei Gießen. 1925/26 studierte Habicht die Techniken der Stein- und Metallbearbeitung bei Anton Hanak in Wien. Ab 1927 arbeitete Habicht wieder als freischaffender Bildhauer in Darmstadt.

1928 erhielt Habicht den Georg-Büchner-Preis.

In den Jahren 1928/1929 lieferte Habicht Modelle für die Feinsteingutfabrik Max Roesler AG (Abteilung Darmstadt). 1930 entwarf er den Niebergall-Brunnen in der Großen Bachgasse in Darmstadt. Dieser wurde zu Ehren der Mundartdichters Ernst Elias Niebergall, des Autors des Datterich, errichtet.

Im Jahre 1944 wurde Habichts Atelier in Darmstadt bei einem Luftangriff zerstört. Danach zog er nach Bensheim an der Bergstraße. In den 1950er Jahren entstanden zahlreiche Akt-, Tier- und Brunnenplastiken für den öffentlichen Raum der Stadt Darmstadt.[1]

Das Grab von Well Habicht befindet sich auf dem Alten Friedhof in Darmstadt (Grabstelle: IV Mauer 90).

Selbstredend haben wir alle historischen Kacheln mit der Unterstützung von Bernd Bärfacker von der Bauverein AG gerettten Kacheln bestens verwahrt und würden uns freuen, wenn diese bei den kommenden Neubauten wieder eingebaut werden könnten.

Vielen Dank an unsere Nachbarn Ulrike Hecht und Harald Rühl sowie Bernd Bärfacker von der Bauverein AG, ohne die diese schöne Aktion nie stattgefunden hätte.

Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.