von Jan Becker: Wir haben schon lange nichts mehr zum Thema Bienen in unseren wöchentlichen Beiträgen gebracht. Deshalb ist es jetzt an der Zeit euch die Wildbiene des Jahres 2022 vorzustellen, die es auch in unserem Biotop zu sehen gibt!
Es handelt sich dabei um die Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus).
Diese Biene wird maximal nur 9 mm groß und zählt damit zu den kleineren Bienen in Deutschland. Optisch auffällig ist das elfenbeinweiße Gesicht des Männchens (s. Foto), sowie der für Maskenbienen typische schwarze, unbehaarte Körper. Auch die Beine oder die Bauchunterseite von Maskenbienen besitzen keine Haare, weshalb die Weibchen eine andere Art des Pollentransports zum Nest nutzen müssen; sie verschlucken den Pollen und sammeln ihn in einem sogenannten Pollenkropf. Am Nest angekommen, dass sich in Spalten in Gestein, Mauerwerk, Erdrissen an Steilhängen o.ä. befindet, wird der Pollen wieder hervorgewürgt.
Der Name stammt vom Blütenbesuch her, denn der Rainfarn ist die bevorzugte Nektar- und Pollenquelle dieser Art. Im Allgemeinen werden aber auch andere Korbblütler angeflogen, wie z.B. die Scharfgabe oder die Färberkamille, auf der das hier gezeigte Männchen fotografisch festgehalten wurde.
Die Art gilt in Deutschland als nicht gefährdet und kommt noch verhältnismäßig häufig vor. Nichtsdestotrotz macht auch dieser Bienenart die Verarmung des Blütenangebots zu schaffen.
Hier gibt es weitere Infos zur Wildbiene des Jahres, sowie eine List der vorangegangenen Wildbienen des Jahres seit dem Start im Jahr 2013:
Rainfarn-Maskenbiene ist Wildbiene des Jahres 2022 – NABU BW
Das war es wieder für diese Woche. Nächste Woche geht es weiter mit einer neuen spannenden Story aus dem Biotop!
Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.
