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Biotop: Tiere im Postsiedlungs-Biotop (**40**) – Raubfliegen im Biotop

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von Harald Rühl: Zu den größten Fliegen, die in unserem Biotop fast regelmäßig anzutreffen sind, gehören die Raubfliegen. Aufgrund ihrer Größe und starken Behaarung sind einige Arten sehr auffällig. Die Mundwerkzeuge sind etwa kopflang und als Stech- und Saugrüssel ausgebildet. Anders als bei Stechmücken oder Bremsen müssen sie allerdings zugleich auch die Beute festhalten. Raubfliegen jagen vornehmlich bei Temperaturen ab 20 Grad Celsius. Als Augenjäger bevorzugen sie häufig höher gelegene Abflugpunkte, wie Baumstämme, wo sie sich oftmals gut fotografieren lassen können. Das Jagdverhalten ähnelt hier grundsätzlich dem der Libellen.

Zu den größten  Arten in unserem Biotop gehören die Barbarossa-Fliege (in Vorwarnliste aufgeführt). Die Burschen-Raubfliege und die am Hinterleib schwarz-gelb behaarte Fransen-Mordfliege waren in diesem Jahr besonders häufig anzutreffen.

Barbarossafliege
Burschen-Raubfliege
Fransen-Mordfliege

Zu den Raubfliegen gehören auch die im Aussehen filigranen Habichtsfliegen, die im Biotop mit zwei Arten dokumentiert sind (Gemeine und Gefleckte Habichtsfliege).

Gemeine Habichtsfliege
Gefleckte Habichtsfliege

Besondere Arten:

Die sehr seltene und stark gefährdete Frühlings-Raubfliege ist die erste im Jahr auftretende Raubfliegen-Art, die im Biotop anzutreffen war. Die Fliege kommt in wärmebegünstigten Gegenden, meist im Südwesten Deutschlands, vor. Auf unserem bevorzugten Internet-Portal „iNaturalist“ sind nur 37 Beobachtungen dokumentiert.

Frühlings-Raubfliege

In diesem Jahr konnte auch die Harpunen-Raubfliege dokumentiert werden. Auf „iNaturalist“ gibt es gerade einmal fünf Beobachtungen, ausschließlich im Gebiet des Oberrheingrabens. Allerdings ist die Datenlage zu dieser Art noch sehr unklar.

Harpunen-Raubfliege

Eine weitere Seltenheit ist die Braune Rabaukenfliege (welch ein Name…), die einer Miniaturausgabe der großen Raubfliegenarten ähnelt und als „Gefährdet“ eingestuft wird. inaturalist zeigt 21 Beobachtungen in wärmebegünstigten Bereichen des Oberrheingrabens sowie als nördlichste Sichtung unser Biotop!

Braune Rabaukenfliege

Die Goldafterfliege (in Vorwarnliste aufgeführt), die iNaturalist mit 56 Beobachtungen ausweist, in erster Linie im Norden und Osten Deutschlands, konnte für den Südwesten erstmals durch uns dokumentiert werden.

Goldafterfliege

Danksagung:

Wir danken auf diese Weise Danny Wolff, den Raubfliegen-Experten und Bestimmer auf „iNaturalist“, der uns regelmäßig bei der Bestimmung der gesichteten Arten behilflich ist.

Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.