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Mit uns gegen den Corona-Wohnungsblues: „…aber bitte mit Sahne!“

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Seit Wochen in der Wohnung, als Risikogruppe Angst vor einer Ansteckung mit unübersehbaren Folgen, allein und vergessen? Da kann man schon den Blues bekommen, wie man zu depressiven Zuständen mitunter auch sagt. Wir halten dagegen: Keiner wird vergessen, unsere Nachbarn sind mittendrin!

Wir können leider die schlimmen Zustände andernorts nicht aktiv verändern, die in unserem Quartier in und um die Postsiedlung aber sehr wohl. Daher haben wir uns an diesem Sonntag, 05. April eine besondere Aktion für einige der über 20 Haushalte überlegt, die wir als Verein Zusammen in der Postsiedlung e.V. seit mehreren Wochen mit unserem solidarischen Einkaufsservice und psychosozialen Krisentelefon unterstützen.

Mit dem professionellen Alleinunterhalter Robert Hößbacher und einer wunderbaren Sound-Anlage nebst Generator von Daxl-Musik aus Darmstadt, die wir zu einem unglaublich solidarischen Betrag (vielen Dank für den Rückenwind!) ausleihen dürften, besuchten wir fünf Haushalte im Quartier. Dort überbrachten wir jeweils drei Lieblingslieder, die wir vorher (unter Vorspielung anderer Gründe…) in Erfahrung gebracht hatten 😉

Gleich zu Beginn hatten wir ganz besondere Grüße zu überbringen: Unsere Nachbarin Alexandra G. und Betroffene der Wohnungs-Isolation wurde an diesem Sonntag 55 Jahre alt! Mit „Happy Birthday to you“, Blumen, Pralinen und weiteren Liedern gelang uns eine Überraschung…

Unsere kleine Rundtour zog uns zwei Blocks weiter in die Moltkestraße. Dort überbrachten wir u.a. mit „Immer wieder geht die Sonne auf“ von Udo Jürgens ein wundervoll positives Lieblinglied.

Weiter ging es mit „Tulpen aus Amsterdam“ von Rudi Carell & Heintje – die Überraschte und viele Nachbarn stimmten freudig ein…

Nach diesem schönen zweiten Stopp zogen wir weiter in die Heinestraße, wo wir ein älteres Ehepaar mit Liedern von Heinz Schenk „Es ist alles nur geliehen“ und Karel Gott´s „Einmal um die ganze Welt“ überraschten.

In den engen Wegen rund um das Reihenhaus gingen viele Fenster auf, es gab viel Applaus!

Unser vierter Halt war ganz alleine der Wormser Straße und einem dort lebenden hochbetagten Ehepaar vorbehalten.

Die halbe Wormser Straße verfolgte von ihren Gartenzäunen das schöne Spontankonzert mit dem wunderbaren „Kornblumenblau“ und weiteren Volksliedern.

Zum finalen Abschluss zog es uns wieder an unseren Quartierplatz in der Binger Straße, wo wir unsere Nachbarn der Wohngruppe der Nieder-Ramstädter-Diakonie überraschten.

Der Sonntagnachmittag mit strahlend blauen Himmel endete, wie wir ihn gegenüber der Presse auch angekündigt hatte: „…aber bitte mit Sahne!“ von Udo Jürgens. Bald auch wieder in unserem Freitagscafé im Quartierladen – schauen sie doch dann einmal vorbei!

…und natürlich gibt es auch noch ein Geheimnis: Die ganze Aktion wurde von der Darmstädter Filmemacherin Angelina Dalinger dokumentarisch begleitet. Demnächst in diesem Quartiers-Kino…

Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt!

(alle Fotos: Bastian Ripper)