Die Maskierte – Die Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus)
Die Rainfarn-Maskenbiene ist, wie die letzte Woche vorgestellte Goldfurchenbiene, ebenfalls eine kleine Wildbienenart, die in etwa 9 mm groß wird.
Namensgebend für die Maskenbienen sind die, je nach Art unterschiedlichen weißen oder gelben Zeichnungen auf der Stirn der Bienen, was ihnen ein bisschen das Aussehen verleiht, als ob sie eine Maske tragen.
Die Rainfarn-Maskenbiene hat sich auf den Besuch von Korbblütlern spezialisiert, wie z.B. der Färberkamille, der Flockenblume (wie auf dem Kalenderbild), oder eben dem namensgebenden Rainfarn, der besonders gerne aufgesucht wird.
Eine Besonderheit der Maskenbienen ist, dass sie, anders als die allermeisten anderen Bienen, keine Härchen zum Sammeln der Pollen an Beinen oder Bauch haben, sodass sie nicht nur den Nektar, sondern auch den Pollen mit den Mundwerkzeugen aufnehmen müssen und in einem gesonderten Kropf aufnehmen. Am Nest wird dieser dann wieder hervorgewürgt.
Eine weitere Besonderheit der Rainfarn-Maskenbiene ist, dass sie das sogenannte Nektarkonzentrieren, auf Englisch auch „Bubbling“, also „blasenbilden“ betreibt. Dabei wird der gesammelte Nektar wieder hervorgewürgt und durch die Bildung von Blasen, die regelmäßig wieder eingezogen werden, an der Luft konzentriert. Diesen Vorgang sieht man auch auf dem Kalenderbild.
Wieso Bienen dieses aufkonzentrieren des Nektars, das besonders häufig bei kleineren Arten vorkommt, betreiben ist noch nicht abschließend geklärt. Theorien gehen davon aus, dass es genutzt wird, damit mehr Zucker im Magen Platz findet (z.B. als Vorrat für Regentage), oder aber, wenn Weibchen Bubbling betreiben, um mehr Zucker, der mit dem Pollen vermischt wird, in den begrenzten Platz der kleinen Nester zu bekommen.
Bei den Rainfarn-Maskenbienen zeigen übrigens beide Geschlechter dieses Verhalten. Das Kalenderbild zeigt ein Weibchen, im Folgenden ist eine männliche Rainfarn-Maskenbiene beim Bubbling zu sehen:
Nächste Woche geht es dann weiter mit dem Oktober. Bleibt gespannt!
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Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.