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Quartier und darüber hinaus: Verkehrte Welt? …oder doch nicht!

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Gerade ist uns der neueste Newsletter unserer Quartier-Buchhandlung, dem Bessunger Buchladen in der Heidelberger Straße, zugestellt worden. Der ist nicht nur in Sachen Literatur ziemlich engagiert, sondern lässt seine Newsletter stets mit hintergründigen, kritischen Worten zu unserer Zeit enden. Und da wir den dortigen Auszug aus einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 11./12 Februar 2023 als so punktgenau erachten, möchten wir ihn hier wiedergeben:

„Die Klimabewegung wird absichtsvoll verunglimpft. meint Carolin Emcke in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 11./12. Februar 2023. Sie spricht darin auch eine Rede des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres vor den Vereinten Nationen an, der meinte „we need disruption to end the destruction.“ Er meint es müsse Schluss sein mit den Ausreden. Er korrigiert damit jene Sprachbilder, die allzu oft die globale Klimabewegung als mutmaßlich „zerstörerisch“ oder „undemokratisch“ etikettieren.

Die wahren „Klima-Kleber“ wären demnach nicht die jungen Aktivistinnen und Aktivisten von der „Letzten Generation“ oder „Extinction Rebellion“, sondern vielmehr diejenigen, die an fossiler Energie oder an hoher Geschwindigkeit auf Autobahnen festkleben wie an einem Fetisch. Wie schnell haben die Unionsparteien im Schlepptau mit der FDP vergessen, dass uns die Regierungszeit der Kanzlerin Merkel in diese Klimakrise im Einklang mit der Autolobby gebracht haben. Zusammen mit dem Schulterschluss mit Russland zur Lieferung von vermeintlich billigem Öl und Gas, für dessen Ersatzlieferungen wir heute Milliardenbeträge aufbringen müssen.

Diese alle setzen heute auf Beweislastumkehr. Die Klimaschützer gefährden uns nach deren Ansicht und setzen damit die Falschen auf die Anklagebank. So meint Emcke vollkommen zurecht. Jener Freiheitsbegriff, der nur individuelle Rechte und nicht auch Fürsorge und Anerkennung inkludiert, taugt nicht. Es braucht einen historischen Appell, der Demokratie auf ihre Versprechen hin überprüft, der fragt, wie wir uns besser umeinander und um unsere Lebensgrundlagen sorgen können, wie sich freier und gemeinschaftlicher leben lässt. Das wäre eine wirkliche Zeitenwende.

 „Was nützt die Freiheit des Denkens, wenn sie nicht zur Freiheit des Handelns führt,“ Jonathan Swift, war ein irischer Schriftsteller und Satiriker der frühen Aufklärung. .“

An dieser Stelle einmal ein grundsätzliches DANKE an das Team vom Bessunger Buchladen für die tagtäglich gute und engagierte Arbeit!

Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.