von Jan Becker: Ihrem Namen gerecht werdend ist die Frühe Großstirnschwebfliege (Scaeva selenitica) eine der ersten Schwebfliegenarten, die in Deutschland im Kalenderjahr erscheinen. Mit etwas Glück kann man sie in warmen Wintern bereits Ende Februar oder Anfang März an den ersten Frühblühern beobachten, wie z.B. den Krokussen, dem Winterling, oder wie in diesem Fall, fotografisch von Jan Becker festgehalten, dem Blaustern.
Wie beinahe alle Schwebfliegenarten setzt auch die Frühe Großstirnschwebfliege auf die sogenannte Mimikry, um nicht gefressen zu werden. Bei dieser evolutionären Strategie passt sich eine Art immer mehr dem Aussehen einer giftigen, oder zumindest wehrhaften Art an, bis sie deren Aussehen möglichst perfekt imitiert. Die Frühe Großstirnschwebfliege setzt dabei darauf, dass man sie mit einer wehrhaften Wespe verwechselt.
Für das ungeübte Auge sind viele Schwebfliegenarten daher tatsächlich auch leicht mit Wespen, Bienen, oder in manchen Fällen auch mit Hummeln zu verwechseln. Es gibt aber einige Unterschiede, anhand derer man ausmachen kann, ob es sich um das Original oder um eine Schwebfliege handelt.
Zum einen stellt der Flugstil sehr häufig einen guten Anhaltspunkt dar. Im Gegensatz zu den meisten Bienen- und Wespenarten stehen Schwebfliegen gerne an einer Stelle in der Luft oder einige Zeit vor einer Blüte, bevor sie sich setzten. Bei vielen Arten sind auch sehr plötzliche und schnelle, ruckartige oder zackige Positionswechsel in der Luft erkennbar.
Hat man dann die Chance, sich eine solche Schwebfliege in Ruhe aus der Nähe zu betrachten, z.B. beim Sitzen auf einer Blüte oder einem Blatt, so geben die großen Augen, die sich bis auf die Stirn ziehen und dort z.T. auch direkt aneinandergrenzen, diese als Fliege zu erkennen, ebenso wie die kurzen, abgeplatteten und relativ mittig sitzenden Fühler. Beides ist im Übrigen auch auf dem Kalenderbild sehr gut zu erkennen.
Nächstes Mal stellen wir Euch dann das Kalender-Tier des Monats März 2025 vor.
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Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.