von Harald Rühl: Es ist immer wieder erstaunlich, im Biotop Tiere zu entdecken, die bisher von uns in den Vorjahren noch nicht gesichtet worden sind. Eine kleine Auswahl besonderer Funde in diesem Jahr zeigt auf, dass das Biotop immer wieder einige Überraschungen bereithält:
Schmetterlinge: Der Rhabarberzünsler
Dieser Kleinschmetterling ähnelt wegen seiner Färbung einem bekannten Gemüse. Da die bisher im Biotop entdeckten Zünsler zumeist eine unscheinbare beige-braune Färbung aufweisen, stellt dieses fotogene Insekt eine willkommene Abwechslung dar.
Das Waldbrettspiel
Das Biotop ist nicht unbedingt Hotspot einer beeindruckenden Schmetterlingsfauna. Allerdings haben wir jedes Jahr Gäste, deren Lebensraum eher biotopuntypisch ist. Einer dieser Besucher ist das Waldbrettspiel, ein Augenfalter, der sehr häufig in lichten Laubwäldern anzutreffen ist.
Roter Ampfer-Glasflügler:
Die Freude ist bei uns jedes Mal groß, wenn wir einen der schönen Glasflügler in unserem Biotop antreffen können. Ende Juni konnten wir zum ersten Mal den Roten Ampfer-Glasflügler ablichten. Diese Art kommt als Klimawandel-Gewinner in den wärmebegünstigten südlichen und westlichen Bundesländern lokal und meist selten vor.
Libellen:
Libellen sind eher seltene Gäste im Biotop. Regelmäßig gesichtet werden nur die Gemeine Winterlibelle und die Große Heidelibelle. Dieses Jahr hatten wir drei Libellenarten zu Gast, die durch ihre Größe und Erscheinungsbild für viel Begeisterung sorgten:
Der Große Blaupfeil
Das nachfolgende Foto zeigt ein Weibchen dieser Segellibelle in gelber Färbung.
Hierzu eine kleine Anekdote: Der Autor hat seinen Usernamen bei unserem Bestimmungsportal iNaturalist „blaupfeilda“ gewählt, weil ein Großer Blaupfeil eines seiner ersten Makrofotos war. Die Libelle setzte sich an einem Badesee auf seinen großen Zeh und ließ genug Zeit, ein Foto zu schießen.
Die Große Königslibelle
Diese Edellibelle gehört zu den größten im Mitteleuropa beheimateten Libellen.
Der Plattbauch
Diese Segellibelle hat einen auffällig breiten, abgeflachten und etwas plump wirkenden Körper. Im Jahr 2002 wurde sie in Deutschland zum Insekt des Jahres gewählt.
In den nächsten Wochen werden wir weitere Erstfunde vorstellen und dann u.a. in die Welt der Käfer eindringen…
Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.