In wenigen Wochen starten in Paris die Olympischen Spiele. Beim Kampf um die Medaillen stehen die Plätze 1-3 auf dem Podest, der undankbare 4. Platz geht leer aus. In den letzten drei Wochen haben sich viele Aktive in und um den Verein Zusammen in der Postsiedlung e.V. mit ihrer täglichen Abstimmung dafür eingesetzt, dass unser Umsonstladen im Abstimmungs-Wettbewerb der Sparda-Bank einen der ersten 5 Plätze erreicht. Diese erhalten jeweils eine Spende in Höhe von 3000,- Euro.
In dieser Zeit haben Menschen unglaubliche 1896 Stimmen für uns abgegeben. Und das war nicht ohne Hürde: Die Abstimmungsseite aufrufen, E-Mail Adresse eingeben und dann mitunter auch mal 30 Minuten auf eine E-Mail warten, die abermals bestätigt werden musste. Dann war eine Stimme gezählt. Das so viele Menschen dies getan haben, erfüllt uns mit Stolz.
Hier geht es zur Ergebnisseite des Sparda-Wettbewerbs: https://www.sparda-vereint.de/bestenliste-umwelt/
Doch wie bei den Olympischen Spielen auch, muss man eben auch verlieren können. Immerhin haben wir es in der Vergangenheit schon zwei Mal unter die ersten fünf Plätze geschafft und die 3000,- Euro Spende gewonnen. In diesem Jahr waren die Voraussetzungen aber deutlich schwieriger: Mehrere große Sportvereine beteiligten sich an dem Wettbewerb. Das Siegerprojekt – ein Fußballverein – finanziert damit bspw. einen Bewässerungswagen für die vereinseigenen Fußballplätze. Wir haben schon die Erfahrung im ähnlichen Abstimmungs-Wettbewerb der ENTEGA gemacht (dort beteiligen wir uns nicht mehr), dass man sich die Mühe sparen kann gegen Fußballvereine oder große Schulen anzutreten: Die dort sehr zahlreich vertretenen Jugendlichen werden dann durch Lehrkräfte oder ihrem Fußballtrainer aufgefordert abzustimmen – diese Mobilisierung ist schwer zu überbieten.
Wobei wir uns viel überlegt hatten: Wir haben wiederholt personalisierte E-Mails in unserem großen Verteiler verschickt, auf unserem Blog getrommelt, sogar neben deutschen auch ukrainische Flugblätter drucken lassen, auf denen der Wettbewerb erklärt wurde und mittels Link und QR-Code direkt zur Abstimmungsseite gelenkt wurde.
Leider hat es am Ende nichts genutzt: Gerade einmal 87 Stimmen trennten uns vom Fünfplatzierten, so dass wir mit dem 6. Platz den ersten Platz einnehmen, der leer ausgeht. Schade!
Nun werden wir auf andere Weise versuchen müssen, diesen wichtigen Baustein unserer Miete und Nebenkosten des Umsonstladens für das Jahr 2025 zu decken. Denn viele wissen nicht: Unser Umsonstladen wird strukturell ohne Steuergelder betrieben, wir decken seine Kosten komplett aus Spendengeldern. Ein dauerhafter Kraftakt für die ehrenamtlichen Engagierten, zusätzlich zu ihrem Einsatz im Laden selbst. Das wir dauerhaft immer so kämpfen müssen, um den Laden über Wasser zu halten, ist nicht nur anstrengend, sondern manchmal auch wirklich nervig. Für den Moment ist das der Fall.
Aber eins ist klar: Wir kämpfen weiter um den zukünftigen Erhalt des Umsonstladens!
Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.