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Biotop: Tiere im Postsiedlungs-Biotop (29) – Libellen

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von Harald Rühl: Entgegen der naturräumlichen Lage unseres Biotops, d.h., Wasserstellen sind kaum vorhanden, tauchen regelmäßig Insekten auf, die hier nicht unbedingt zu erwarten sind – Libellen.

Für den Insektenfotografen sind Libellen immer wieder willkommene Motive, weil sie – im Gegensatz zu unseren Wildbienen – weniger scheu reagieren und durch ihre Größe und Gestalt meist zufriedenstellende Aufnahmen garantieren.

Im Biotop sind in erster Linie die kleinen Schlanklibellen zu erwarten.

Die Gemeine Winterlibelle ist schon sehr früh im Jahr im Biotop zu entdecken. Diese Art ist mit ihrer dunkelbraun, kupfernen Zeichnung eher unscheinbar und wird daher oft übersehen. Sie überwintert als ausgewachsene Libelle an windgeschützten Plätzen u.a. an Waldrändern.

Gemeine Winterlibelle

Die Große Pechlibelle ist in diesem Jahr besonders häufig im Biotop zu sehen. Sie gilt als eine sehr weit verbreitete Kleinlibelle und weist viele Farbvarianten auf. Die Männchen sind beige, wenn sie geschlüpft sind, grün in der Reifezeit und danach blau. Die weiblichen Tiere ändern mit der Geschlechtsreife ihre Farbe in braun, grün und blau.

Große Pechlibelle, weiblich
Große Pechlibelle, männlich

Weitere z. Z. regelmäßige Gäste im Biotop sind die Azurjungfern. Die Hufeisen-Azurjungfer und  die in Deutschland seltene Gabel-Azurjungfer konnten schon mehrmals dokumentiert werden. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Arten sind minimal und können nur anhand der Zeichnung oberhalb und der Hinterleibssegmente bestimmt werden. Am zweiten Hinterleibssegment ähnelt die Zeichnung einer Gabel bzw. eines Hufeisens.

Hufeisen-Azurjungfer
Gabel-Azurjungfer
Gabel-Azurjungfer

Ein seltener Gast im Biotop ist die Heidelibelle. Sie gehört zur Gattung der Segellibellen und erscheint im Gegensatz zu den Schlanklibellen viel wuchtiger. Ob das nachfolgende Foto die „Gemeine“ oder „Große“ Heidelibelle zeigt ist unklar. In der Fotopraxis sind Heidelibellen immer sehr willkommen. Sie halten sich im Gegensatz zu den Schlanklibellen eher in Augenhöhe auf, sind größer und kehren oftmals zu ihrem Ansitz zürück.

Heidelibelle
Heidelibelle

Falls der Autor dieses Beitrags nicht allzu sehr von der Hitze bei der Ausübung seines Hobbys heimgesucht wurde, flatterte doch vor einigen Tagen eine wunderschöne Prachtlibelle vor seinen  Augen über das Gelände des Biotops. Hätte sie sich doch nur niedergelassen! Tja – Nicht alle Wünsche können in Erfüllung gehen…

Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.